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Lyrik

Das Maß ist voll, der Tag ist leer

Hier, mein Herr:
Ein Täglein von den meinen,
hinein in deinen Tag!

Zerschundene Stunden,
in Fetzen gerissen,
stöhnend,
sterbend,
hinein

in den deinen,
den ewigen,
den einen –
den All-Alles-Seienden-Eintag.

Nimm dieses Täglein,
dies winzige Zeitchen,
es ist dein Geschenk –

ein Nichts dir,
mir alles,
mein letztes
vielleicht.

Was du schenkst,
nimmst du wieder –
so nimm,
und ich danke.

Eines Nachtfalters Flügel –
ein Wehen nur war’s
am Gesicht mir vorüber –

ob mein Verwehen,
ob es je dich berührt?

Fridolin Stier: Vielleicht ist irgendwo Tag, 292

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